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Aaron

Hallo ihr Lieben,

hinter dem heutigen Türchen erwartet euch die Geschichte von Dobi Aaron und mir, Mandy.

Aaron, geboren am 30.05.97 kam am 23.12.97 zum ersten Mal ins Tierheim. Ich war damals Gassigängerin im Tierheim ohne festen Patenhund und fand Aaron total süß mit seinen 6 Monaten, klar ;-)

Eigentlich sollte Aaron nur über die Feiertage in Pension bleiben, wurde aber leider nie mehr abgeholt und die Besitzer haben sich nicht mehr gemeldet. Problematisch daran ist, dass solange kein Übereignungsvertrag unterschrieben ist, Hunde nicht vermittelt werden dürfen, also musste dieser junge Hund leider 3 Monate im Tierheim bleiben.

Aaron schlug der Tierheimstress total auf den Magen und hatte dauerhaften Durchfall. Ich nahm ihn damals ein paar Mal mit zum spazieren, aber es war keine feste Patenschaft, denn eigentlich vermittelten sich so junge Hunde damals recht einfach.

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Im März 1998 konnte Aaron dann endlich umziehen, nur leider hatte er immer noch starken Durchfall und kam somit umgehend wieder zurück ins Heim, denn „er war ja nicht stubenrein“.

Gut, es gab ja noch mehr Interessenten und somit wurde er relativ flott als Zweithund zu einer Hündin vermittelt, diese duldete ihn Zuhause aber gar nicht und er kam nach kurzer Zeit auch schon wieder zurück.

Der damals gerade 10 Monate alte Hund war völlig durch Wind und drehte total am Rad. Aaron war hysterisch und überdreht sowie auf der anderen Seite absolut schreckhaft und verängstigt. So verängstigt, dass er mit niemanden mehr spazieren gehen wollte.

Als ich dies damals erfuhr, hoffte ich, ihn wieder zum Spazierengehen motivieren zu können, wir liefen ja schon früher zusammen…

Aber es war wirklich so, Aaron ging mit mir spazieren, nicht immer problemlos, aber er lief mit mir mit. Somit war Aaron mein erster, richtiger Patenhund mit dem nur ich Laufen ging und der jeden Mittag auf mich wartete. Ich kann nicht sagen, ob ich mehr von ihm gelernt habe oder umgekehrt. Jedenfalls kämpften wir beide uns durch diverse Panikattacken und sonstige „Unerzogenheiten“ und Probleme.

Im Spätherbst 1998 wurde Aaron dann vermittelt, dort durfte er ca. 3 Jahre bleiben, dann kündigte sich menschlicher Nachwuchs an. Aaron reagierte wohl eifersüchtig bzw. knurrte das Baby an oder es war halt einfach zuviel, jedenfalls kam er abermals in relativ schlechtem Zustand ins Tierheim zurück.

Inzwischen hatte ich einiges im Hundebereich gelernt und für mich stand immer fest, sollte einer meiner Patenhunde je ins Tierheim zurückkomen, würde ich wieder für ihn da sein. Aaron erkannte mich tatsächlich wieder, nach dem 2. Spaziergang war er so, als wäre er nie weg gewesen

Also machten Aaron und ich wieder gemeinsam die Sondelfinger Umgebung „unsicher“ und das fast noch mal ein gutes ¾ Jahr, genau genommen bis zum 12. April 2002.

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Aaron wurde wieder vermittelt, ich hab das alles gar nicht so genau mitbekommen, da 2 Tage vorher mein damaliger Patenhund (den gab es schon in der Zeit in der Aaron vermittelt war) leider verstarb, deswegen kenn ich auch noch das genaue Datum.

Der Besitzer kam noch einmal zu nachimpfen, danach sah ich Aaron ziemlich genau 5 Jahre lang nicht mehr.

Bis zum 02. April 2007 da kam mal wieder der Anruf aus dem Tierheim: „Dein Aaron ist zurück…“

Ich war entsetzt und fuhr nach der Arbeit sofort ins Tierheim: Aaron erkannte mich tatsächlich wieder. Wir gingen kurz ein paar Schritte über die Felder und ich war entsetzt: Mein einst durchgeknalltes Baby war richtig alt geworden und bot einen jämmerlichen Anblick.

Leider hatte sich die Situation von Aarons letztem Besitzer im Laufe der Zeit geändert und Aaron musste lange Zeit im Garten leben, wurde nur auf den Hundeplatz gezerrt und auch dort vermutlich nicht sonderlich freundlich behandelt. Futter gab es nur wenn „Herrchen“ entsprechend gelaunt war. Einen Tierarzt hatte er seither wohl nicht mehr aufgesucht.

Diese Infos stammen von ehemaligen Nachbarn des Ex-Besitzers, die sich nach Aarons Rückkehr ins Tierheim dort meldeten – hätten die nicht vorher schon das Tierheim einschalten können?!

Nun ja, im Tierheim wurde Aaron erstmal der Tierärztin vorgeführt. Diagnose: starkes Herzflimmern und Aaron sollte dringend aus dem Heim in ein Zuhause.

Es gab diverse Interessenten, allerdings scheiterte eine Vermittlung jedes Mal daran, dass Aaron keinerlei Interesse zeigte mit Fremden spazieren zu gehen bzw. er ging er ja nicht einmal mit dem Tierheimpersonal nach draußen. Ich traf mich immer wieder mit diversen Interessenten zum gemeinsamen Laufen, aber so wirklich wollte niemand sich die Mühe machen, Aarons Herz zu erobern.

Aaron baute immer mehr ab und wurde zum absoluten Notfall. Ich habe 2002 einen meiner Patenhunde im Tierheim sterben lassen müssen, ich wollte nicht, dass es Aaron auch so ergeht und überlegte hin- und her.

Wohnungstechnisch war es kein Problem, wir wohnen ländlich und unser Vermieter war mit der Hundehaltung einverstanden aber ich war zu dem Zeitpunkt Vollzeit berufstätig und dazu kam noch, dass mein Partner und ich beide einiges an Fahrtweg zu bewältigen hatten. Also wäre Aaron jeden Tag 10 Stunden alleine gewesen, dass war in unseren Augen unzumutbar für ihn.

Ich sprach mit unseren Hundepflegern im Tierheim und erklärte meinen Zwiespalt, Aaron zu übernehmen und meiner Berufstätigkeit. Das Tierheim kam mir sehr entgegen und bot mir an, Aaron tagsüber in Pension zu bringen. So kam es, dass Herr Dobernase am 28.07.07 zu uns zog, erstmal nur als Pflegestelle bis ein besserer Platz kommen würde.

Allerdings wurde mir schon am ersten Tag klar, Aaron würde lebend nicht mehr ausziehen. Er war so unsicher und verängstigt in einer Wohnung und das obwohl er mir ja eigentlich vertraute und mich ja auch gut kannte. Da wollte ich ihm nicht schon wieder einen Standortwechsel zumuten und würde ihn wohl auch nicht mehr hergeben wollen.

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Wie verabredet brachte ich Aaron jeden Tag ins Tierheim, dort konnte er tagsüber lustig Menschen und Hunde anbellen, mit den Rudelhunden den ganzen Tag in den Personalräumen rumdüsen und abends schön mit mir auf der Couch lümmeln.

Ach ja, da war da ja auch noch mein Lebenspartner… meine beiden Herren brauchten eine ganze Weile bis sie zueinander fanden. Auch hier war das Problem, dass Aaron eigentlich schon genügend Menschen kennen gelernt hatte und er keinerlei Wert legte auf weitere Bekanntschaften, aber auch das nahm ein gutes Ende: Nach fast 2,5 harten Monaten für meinen Mann war das Eis gebrochen und heute sind die beiden ein Herz und eine Seele.

Soweit alles gut, Aaron ging es zusehends besser und wir waren alle sehr überrascht, wie gut sich der „totgesagte“ Hund gefangen hatte und es wurden die Stimmen laut: wir würden halt einfach zusammengehören…

Dann kam der 12.12.07. Nachts ging es Aaron sehr schlecht, er würgte immer, erbrach aber nicht. Gegen ca. 0:30 Uhr blähte dann auch noch sein Bauch auf und wir fuhren sofort in die Tierklinik. Mein Verdacht bestätigte sich und Aaron hatte eine Magendrehung. Drei nervenaufreibende Stunden später war das Gröbste überstanden und Aarons schwaches Herz hatte sogar die Narkose verkraftet. Jetzt hieß es erstmal heimgehen und hoffen, dass auch die am nächsten Tag folgende Operation gut verlief.

Abends kam dann endlich der erlösende Anruf, Aaron hatte die OP überstanden und war stabil *aufatme* Ich begann zu Grübeln, vielleicht doch noch mal vermitteln, an einen Platz auf dem er es ruhiger hätte, wo auch tagsüber jemand Zeit für ihn hätte?

Wir äußerten unsere Gedanken auch gegenüber den Pflegerinnen im Tierheim, dort aber herrschte die Meinung, dass wir den alten Herrn nicht noch mal umpflanzen sollten und ihn behalten sollten.
Die nächsten 6 Wochen hatten wir Dank der Feiertage die Möglichkeit Aaron richtig zu pflegen und er konnte die Strapazen der Operation in Ruhe zu Hause auskurieren.

Danach war nichts wie vorher, Aaron ging tagsüber nicht mehr gerne ins Tierheim, was mir es natürlich sehr schwer machte ihn jeden Tag dort abzuliefern… Also probierte ich es aus ließ ihn zuhause - und Aaron war dort lieber tagsüber alleine als im Tierheim. Inzwischen konnte ich meine Arbeitszeit reduzieren und Aaron muss nicht mehr den ganzen Tag alleine bleiben.

Unser erstes Ziel war geschafft: Weihnachten. Jetzt wollte ich gerne noch mit Aaron seinen 11. Geburtstag feiern und auch dies klappte. Aarons Herz war in der Zwischenzeit gut auf die Medikamente eingestellt und schlug wieder fast regelmäßig. Die Magenprobleme wurden durch mehrere Fütterungen auf ein Minimum begrenzt und auch seine arthrosegeplagten Gelenke konnten wir mit diversen Futterzusätzen unterstützen.

Am 30.05.2008 war es dann soweit: Herr Dobernase hatte seinen 11. Jubeltag und es gab ein großes Grillfest, bei dem seine beste Hundekumpels vorbeikamen und es gab leckeren Geburtstagskuchen für den Jubilar und seine Gäste.

Leider lief es nicht so einfach weiter, im August dieses Jahres wurde ein aktiver Primärtumor in seinem linken Lungenflügel diagnostiziert, wir waren am Boden zerstört.

Durch Medikamente ist es Aaron nun möglich fast hustenfrei und auch schmerzfrei seinen Alltag zu leben. Der kleine Kämpfer ist zäh und zeigt mir jeden Tag: wir gehören einfach zusammen und ich hoffen, wir haben noch eine ganze Weile zusammen!

Dies waren die bewegten Lebensjahre von Aaron und mir, ich hoffe, es war unterhaltsam.

Mein Fazit: Es lohnt sich immer, einem alten Hund noch ein Zuhause zu geben, ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich Aaron noch solange an meiner Seite haben könnte.

Die Bilder wurden diesen Sommer von Jacqueline Wunderlich (www.photo-pencil.de) aufgenommen.

12.12.2008

14.12.2008


weihnachtstiere

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