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Ich habe neben der Schule noch als Ehren- amtliche im Rostocker Tierheim gearbeitet. Unter der Woche sind wir nachmittags mit den Hunden raus, am Wochenende haben wir sauber gemacht.
Ich hatte auch immer mal einen "Pflegling", aber die Frage, ob einer einzieht stellte sich nie - ich wohnte in einer Neubauwohnung bei meinen Eltern und hatte ein Meerschi.
Dann, im April 1995 - mein letzter Pflegling war gerade raus, lag da plötzlich ein Hund im Zwinger. Und der lag wirklich einfach nur da in der Sonne. Alles kläffte, sobald man an den Zwingern vorbei ging und dieser Hund lag einfach da.
Und dann die Augen - rehbraun und wie mit Kajalstift umrandet. Ein Mann hatte den Hund gebracht. Er sagte, er hätte ihn irgendwo in der Stadt gefunden. Na ja, wer’s glaubt, der Hund lief nämlich ohne Leine neben ihm her – zwischen Hunden, Katzen und Menschen.
Wir gingen eine Runde spazieren und dieser namenlose Hund war einfach toll - kein Ziehen an der Leine, freundlich zu allen, „Fuß“, "Sitz" und "Platz" auf Kommando. Ab diesem Tag haben wir jeden Tag unsere Runde gedreht. Nach ein paar Tagen kam ein Mann, der meinte, er kenne diesen Hund und der heißt Bessy – und dann hieß sie eben so.
Und ich gebe zu, ich habe jeden Tag gehofft, dass niemand kommt und sie mitnimmt. Ein Hund in der Wohnung war nach wie vor ausgeschlossen, eine Zwingermöglichkeit hatte ich nicht.
Nach einer Routineuntersuchung beim TA hieß es dann überraschend – Bessy sei tragend. In einigen Wochen würde sie drei Welpen bekommen. So war sie nicht vermittelbar, also blieb sie.
Im Mai kamen dann die Welpen. Bei den ersten drei war ich noch dabei, dann hat das TH geschlossen und am nächsten Tag lagen da 9 (!) kleine Maulwürfe im Korb. Wir haben Bessy allerdings nur drei der Kleinen gelassen und auch das war reichlich kräftezehrend für sie.
Das Problem war, dass sie stressbedingt extreme Verdauungsprobleme hatte. Egal was wir mit Futter und Pülverchen versuchten, es schlug nichts an. Und so sah sie natürlich entsprechend mager aus und das Fell war auch alles andere als schön – dünn und strupsig.
Naja, ihre drei Welpen waren dann irgendwann vermittelt und jetzt begann wieder das Zittern.
Inzwischen war ich mir ganz sicher, dass ich diesen Hund unbedingt haben musste – meine Eltern waren sich ganz sicher, dass ein Hund so ziemlich das letzte ist, was eine 16-jährige braucht. Und so blieb es bei ständigen Besuchen im Garten – war ja Sommer, so dass ich sie immer bis zum Nachmittag mitbringen konnte
Und da schlich sich Bessy so ganz still und heimlich ein.
Es brauchte zwar noch einiges an Tränen und intensiven Gesprächen, sogar zwischen meinen Eltern und der TH-Leiterin, die wirklich sehr sachlich pro Hund argumentiert hat – aber dann war es geschafft.
Bessy ist Ende August 1995 – mit etwa 2 Jahren – bei uns eingezogen (übrigens waren nach der ersten Nacht die Verdauungsprobleme weg :o) ) Tja, und seit dem wohnt sie jetzt bei uns.
Erziehungsmäßig gab es nach einiger Zeit ein paar Schwierigkeiten. Bessy ignorierte einfach die Kommandos und kam nicht mehr, wenn ich sie rief. Es dauerte ewig, bis ich bemerkte, dass sie einfach auf Druck hin dicht macht.
Nachdem ich den Ausbildungsstil vor einigen Jahren komplett umgestellt habe, führt sie nicht nur die BH-Elemente begeistert aus, sondern auch diverse Tricks und „arbeitet“ als Haushaltshilfe. Auch jetzt lernt sie noch ständig neue Dinge und ist mit Eifer bei der Sache.
Inzwischen sind wir umgezogen. In der neuen Nachbarschaft gibt es viele Katzen, die Bessy heiß und innig liebt – zu ihrem Leidwesen sehen die Katzen das etwas anders, aber Bessy arbeitet dran ;-)
Im Sommer liegt Bessy am liebsten den ganzen Tag im Garten und sonnt sich. Nur ab und zu schaut sie im Haus vorbei, um sich abzukühlen und den ein oder anderen Leckerbissen abzustauben.
Mittlerweile ist sie ja schon eine etwas betagte Dame, was sie aber keineswegs davon abhält, jedem Hasen hinterherzuhetzen, der ihren Weg kreuzt *seufz*.
Nächstes Jahr am 23. April (hab ich einfach so festgelegt, weil ich das Datum schön finde) feiern wir ihren 12. Geburtstag und ich hoffe, dass sie noch viele schöne Jahre bei uns verbringt.
Anja Junge
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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!
Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!
Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!
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