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Tamaro

Vom Saulus zum Paulus

Schon oft habe ich hier geschrieben. Über meinen Romeo, klar. Der nackte Scott, ja sicher. Das auch Rudi seine Geschichte bekam war bei dem Werdegang auch Ehrensache.
Aber Tamaro? Was sollte ich schreiben?
 
Ich habe ganz unspektakulär und mit Ankündigung als Pflegestelle versagt. Ende.

Wobei, sooo einfach war das auch wieder nicht.
Da war also der Anruf, ganz harmlos in einem Telefonat die Bemerkung das es einen jungen verträglichen einjährigen Rüden gäbe, hach, wohin bloß damit? Nach vielen staffigen Jahren war seit fünf Monaten meine Bulli-Hündin Lola bei uns. Ich konnte also nun „Bulli“ meinte ich? ;-)

Da ich in den letzten Jahren immer alte und oder kranke Hunde hatte lautete vor Monaten meine Ankündigung bei BiN das ich irgendwann mal wieder einen jungen gesunden Hund haben wollte.
Hatte ich da etwa einen Fehler gemacht???
 
Naja, es kam wie es kommen musste und Tamaro zu mir. Plötzlich hatte ich einen jungen, gesunden Hund. Noch dazu einen der nichts kannte und sich benahm wie eine kleine Wildsau.

Sein voller Name lautete zu der Zeit Tami Tamaro Supergau.

Geschlafen hat er tagsüber keine Minute, außer ich habe ihn ins Auto gepackt. Der Hund war wie auf Drogen. Ich habe immer gesagt wie ein Kind im Phantasialand. Das ganze Leben war spannend und überall gab es was zu sehen. Ja, überall. Mit aller Selbstverständlichkeit auch auf der Arbeitsplatte.

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Was hat mich dieser Supergau Nerven gekostet…
Er war wild. Ja, durchaus auch grob. Bremsen ist für Weicheier. Spaß haben hieß für ihn die Mädels zu mobben, an einem Ende der Wohnung Gas zu geben, durch die ganze Bude zu rasen und mit Schwung auf die Couch zu springen.
Durch den Schwung rutschte die ganze Couch noch 2 m bis an die Fenster. Mehr als einmal hat er mir dabei das Thermostat vom Heizkörper abgeschlagen. Gut das mein Bruder Sanitär-Mensch ist :)

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Spielen ging nur mit vollem Körpereinsatz, rempeln was die breite Brust vertragen konnte. Fetzte er nicht mit Schwung auf die Couch zog er nur den Kopf ein, rutschte zwischen den beiden Couchteilen durch gegen die Heizung das es schepperte (hallo Nachbar, ja, wir sind zuhause), rappelte sich wieder auf die Beine und begann das Spiel von neuem.

Er kannte nichts und drehte total schnell hoch. Er ist distanzlos und rotzig. Keine Aufmerksamkeit? Kein Problem, die hole ich mir, im Notfall mit ein wenig schnappen und „Bulli-Küssen“. Hat man ihn ausnahmsweise nicht gehört oder gesehen hat er entweder was ausgefressen oder aber bulli-wellness gemacht.
 
Wir waren wirklich machtlos in der ersten Zeit.
Ignorieren brachte nichts, schimpfen noch weniger, er drehte nur noch weiter auf. Wir haben dann eine 1 m-Leine an das Tier getan. Wurde er zu heftig konnte ich ihn fangen und einfach mit ihm stehenbleiben. Es dauerte nur Sekunden bis er sich geschüttelt hat; wir nennen es „Festplatte resetten“. Denn danach war alles wieder gut und der Hund wieder ansprechbar.

Aber er war nienienie böse im Sinne von bösartig. Er verträgt sich mit allen Hunden, findet Menschen egal in welcher Größe einfach toll. Je größer die Menschenansammlung desto besser geht es meiner Rampensau. Und so nach und nach verschwand der Supergau, mit Lächeln und Grausen erinnern wir uns an das erste Jahr zurück.
 
Vor wenigen Wochen zog Ilse hier ein. Ein kleiner Junghund. Ein verzwergter Minibulli mit Erbkrankheit, unter vier Kilo schwer.

Ilse hat die „letale Akrodermatitis beim Bullterrier“ mit auf den Weg bekommen.  Aus den meisten Fachbüchern ist diese Erkrankung wieder rausgeflogen, weil es sie in Deutschland scheinbar nicht mehr gibt. „Letal“ heißt diese vererbte Krankheit, weil die Hunde eine Lebenserwartung von 7-18 Monaten haben.

Das Problem ist das die Hunde durch das fehlende und beim Bullterrier nicht zu substituierende Zink kein Immunsystem aufbauen. Dadurch kann jeder Schnupfen, jede Bakterie zur echten Gefahr werden. Die Hunde sterben meist an Sekundärinfektionen wie zB einer Lungenentzündung.

Wir wissen nicht wie lange uns Ilse erhalten bleibt, aber wir werden alles tun damit es dem Hundekind bis zum Schluß gut geht. Wir führen ein Tagebuch über Ilse und ihren Bruder Fuzzi. Auch diejenigen, die nicht im Kampfschmuserforum angemeldet sind, können es dort verfolgen.

Vom ersten Tag an, den Ilse bei uns war, war Tamaro an ihrer Seite und beschützte sie.

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Ilse hat die erste Woche bei uns fast komplett verschlafen. Mein Großer hat regelmäßig kontrolliert wie es ihr geht. Seit sie etwas fitter wird und nach und nach frecher, ist er es, der an ihrer Seite ist, vorsichtig mit ihr spielt und ihr nach dem Fressen (gaaanz uneigennützig) die besabberte Schnute ableckt.

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Weil ich sooo stolz auf meinen Helden, bin will ich das in die Welt herausschreien und euch alle teilhaben lassen an Tamaros Weg vom Supergau zum großen Onkel.
Und jetzt halte ich die Klappe, recke stolz auf meinen Bären den Kopf in die Höhe und lasse Bilder sprechen…

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11.12.2012

13.12.2012


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
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