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Ein Stern...

Eine bittersüße Geschichte um Liebe und Tod…..

Rätsche hätte keinerlei  Zukunft gehabt, wenn wir sie nicht auf unseren Gnadenhof in die Vogesen genommen hätten.

Der Tierarzt hatte kopfschüttelnd vor dem kleinen Welpen gestanden und einen so schweren Herzschaden diagnostiziert, dass er sie am Liebsten gleich eingeschläfert hätte. Damals war sie 3 Monate alt und wir wussten, das sie jederzeit hätte sterben können, bei jeder Aufregung, bei jedem bisschen Stress…

Dennoch wollten wir dem kleinen Sonnenschein, die begrenzt bemessen Zeit auf Erden gönnen , und so nahmen wir sie auf und gaben ihr den Namen „ Sternenkind „

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Etwas später nannten wir sie völlig respektlos „ Rätsche „ weil sie den ganzen Tag mit uns sprach, , zu jedem und allem ihren Senf dazugab und immer das letzte Wort haben mußte.

Rätsche wuchs heran und benahm sich wie ein ganz normaler Hund. Nur manchmal, wenn sie einmal wieder über ihre Leistungsgrenze hinaus getobt hatte, mussten wir um ihr Leben fürchten. Dann war sie matt und schwach und brauchte wieder einige Zeit, sich zu erholen.

Meist waren aber die Schwächeanfalle am nächsten Tag wieder vergessen und Rätsche genoß ihr junges Leben in vollen Zügen. Ihre Tage waren ausgefüllt mit Spiel und langen Spaziergängen in den schönen Vogesen.

Eines Nachmittags, es war kurz vor Weihnachten,  kam unangemeldeter Besuch und Rätsches Leben sollte sich ändern:

Der Bauer, der aus dem Ort gekommen war, war ganz atemlos und man sah ihm die Erschütterung ins Gesicht geschrieben. Unter seiner Jacke zog er ein dick in Handtücher eingepacktes Bündel hervor, das sich bei näherem Hinsehen als kleines Hundebaby entpuppte. Er hätte es am Wegrand gefunden in einer Plastiktüte, es waren noch mehr , nur das eine das er uns brachte, hätte noch Lebenszeichen von sich gegeben:

Ich hielt dieses kleine neugeborene Bündel in der Hand, das kaum noch Lebenszeichen zeigte und ich dachte an die arme Mutter, die nun irgendwo sicherlich um ihre Welpen trauern würde.

Wieder einmal kam mir die ganze Rohheit der Menschen zu Bewusstsein und ich weinte bittere Tränen.

Dann fiel mir unsere kürzlich verstorbene Tossa ein und ich erinnerte mich daran, dass es uns vor langer Zeit einmal gelungen war, Tossa zu ihrem eigenen Wurf,  neugeborene Hundewelpen hinzugeben, die in einer Mülltonne gefunden worden waren. Damals zog unsere „ Leihmutti „ alle Kinder mit Begeisterung  und ohne Wenn und Aber groß.

Nun war Rätsche läufig gewesen und hatte just zu dieser Zeit sehr mit einer Scheinträchtigkeit zu kämpfen. Sie bemutterte Gegenstände  und hatte Milch.

Würde sie das Kleine annehmen ?

Gesagt getan, es war ein Versuch wert .

Und …….

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Ganz wie das Vorbild Oma Tossa nahm mir Rätsche die Kleine zärtlich aus  der Hand, begann sie zu lecken und hörte gar nicht mehr damit auf. Sie schob sie an ihr Gesäuge und augenblicklich begann der Milchfluss.

Wir standen atemlos vor lauter Glück dabei ….

Dem Bauern aus dem Ort, den ich eigentlich als hartgesottenen Burschen kannte, rannen Tränen über sein faltiges Gesicht und mit zitternden Händen wollte er der Kleinen noch einmal über das Köpfchen streichen. Da kam aber von Rätsche ein leises Knurren und wir wussten, von nun an war es IHR Kind.

Lange Zeit hatte ich immer wieder Angst, die Kleine könnte doch noch sterben. Jede Nacht stand ich ein paar Mal auf, um nach ihr zu sehen. Doch Rätsche hatte sich so in ihren Mutterinstinkt hinein gelebt, dass die Kleine wuchs und gedieh.

Wir tauften sie Miracel, weil sie für uns ein kleines Wunder war.

Die Kleine durfte wohlbehütet von „Mutter„ Rätsche aufwachsen und ist nun ein wunderschönes Hundemädchen geworden., das eine glückliche, sorglose Kindheit erleben durfte.

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Unsere Rätsche wurde vor wenigen Wochen zu den Sternen zurückgerufen.

Sie ging ganz leise, schlief sich auf die andere Seite.

Es war, als hätte sie ihre Aufgabe auf dieser Welt erfüllt und wir glauben, dass sie nur gekommen war, damit dieses kleine Hundekind leben durfte.

Wir waren sehr, sehr traurig über ihren Tod und doch, sehen wir in der kleinen Miracel, ohne dass es ihr leibliches Kind war, die ganze Lebensfreude wieder, die unser Sternenkind in der kurzen Zeitspanne ihres Daseins immer ausgestrahlt hatte.

Wir gaben ihr das mit für Ihre Reise :

Ein Stern….
fiel vom Himmel , direkt in unsre Hände….
leuchtende Augen, glückliche Stunden – ein wildes, ungestümes Leben–
dem Tod oft näher als dem Leben hat sie dennoch jedes Mal kehrt gemacht–
die Schwelle nicht überquert, die uns für immer trennen würde…
wollte, leben und erleben, spielen und toben - hat nie an den Abschied gedacht.
Sollte warten, bis sich der Sinn Ihres Lebens ihr zeigte,
wollte das kleine Glück begleiten, das so plötzlich zu ihr gekommen war.

Das Leben hatte einen anderen Plan
und der Stern musste zurückkehren zum Himmel,
jemand hat ihren Namen gerufen und sie verstand…
auf leisen Sohlen kam der Tod - und trug sie davon,
ohne uns zu fragen … hat er sie ans andere Ufer getragen,
wir stehen da mit leeren Händen und mir ist - als sei ein Kind gegangen

11.12.2007

13.12.2007


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