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Kiwi

Freitag, 21.4.2000

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Tja, da saß ich nun schon seit vielen Tagen in meinem Käfig im Tierheim. Ab und zu kamen mal ein paar Riesen und machten die Streu sauber und brachten frisches Futter, aber nach allem, was ich erlebt habe, traue ich denen nicht über den Weg.

Ich fauche sie gleich an: Haltet bloß eure Finger bei euch! Wer mir zu nahe kommt, dem werde ich schon zeigen, daß ich mir nichts mehr gefallen lasse!!

Normalerweise gehen die Riesen dann gleich von meinem Zuhause weg und sprechen mit den anderen Ratten. Wenn die so vertrauensseelig sind - die werden schon sehen, wenn es ihnen so schlecht ergeht wie mir!

An einem dieser Tage, wo wirklich gar nichts passiert- die Zweibeiner nennen es "Feiertag" , glaube ich- sollte sich mein Leben jedoch wieder einmal drastisch ändern:

Die Tür ging auf, und zwei Riesinnen kamen herein. Eine zeigte auf mich, und die andere kam dicht an meinen Käfig heran. Na, die habe ich erstmal angefaucht! Will die etwa meine Körnchen stehlen?

Aber komisch: die anderen Riesen sprangen immer erschrocken zurück- ich kann, wenn ich mich richtig aufplustere, nämlich richtig gefährlich aussehen- diesmal klappte mein Einschüchterungsversuch nicht!!!

Die Große zeigte mir nur ihre Zähne (die Menschen nennen das "grinsen", so weit ich weiß) und gab ein paar Freudengeräusche von sich. Was die Riesen dann besprachen, habe ich nicht so richtig verstanden, jedenfalls gingen auch sie bald zu meinen Rattenkollegen und ich dachte, daß meine Abwehrtaktik wohl doch funktioniert haben muß.Plötzlich, als ich mich wieder hinlegen wollte, geschah es:

Die Riesin wollte nun anscheinend doch mein Essen stehlen, sie machte die Käfigtür auf! Gerade wollte ich mich auf sie stürzen, da wurde es dunkel.Hat die doch einfach etwas Großes, weiches auf mich geworfen, so daß ich nichts mehr sehen konnte! Vor lauter Schreck habe ich nicht mal geschrien, nur noch zappeln konnte ich! Es half mir aber nichts, ich wurde in eine kleine Plastikbox gesteckt, in der wieder etwas Weiches lag. Hier roch es gut nach anderen Ratten, doch niemand war da. Ich erkundete jedes Eckchen und legte mich schließlich, die Nase tief in dem schönen Geruch vergraben in einen Winkel. Auch als es nach einer Weile anfing, zu rütteln und zu schütteln,ließ ich mich nicht stören.

Es dauerte recht lange,doch dann war es auf einmal still.Die Große öffnete den Deckel der Box und ging dann weg! (Ich wußte damals noch nicht, daß ich trotzdem beobachtet wurde.)

Ob ich jetzt da war, wo der gute Männergeruch herkam?? Schnell faßte ich mir ein Herz, kletterte aus der Box und untersuchte das ganze Zimmer: interessant, aber wieder niemand da.

Ich hatte gerade genug Zeit, die Sandkiste, die Kartons, Höhlen, Äste, das Planschbecken und die anderen tollen Sachen flüchtig zu inspizieren, da kam die Riesin schon wieder! Nichts wie ab in die Box in Sicherheit dachte ich, doch denkste! Ich wurde doch tatsächlich da rausgeholt und in einen Käfig geschubst!

Nehmen die Aufregungen heute denn gar kein Ende? Na, ich habe mir jedenfalls meine Angst nicht anmerken lassen und gleich wieder alles erkundet. Besonders groß ist es hier ja nicht, aber gut eingerichtet- was natürlich nicht heißt, daß ich es noch besser machen kann. Aber erst mal abwarten, was sonst noch an diesem verrückten Tag passiert, jetzt brauche ich erst mal eine Pause von all den Aufregungen und den neuen Gerüchen. Gähn!

Samstag, 22.4.2000

Obwohl ich glaube, daß die Riesin nicht ganz richtig ist im Kopf (alle ½ Stunde steht sie vor dem Käfig und ruft "Kiwi" und wenn ich dann gucken komme, hat sie gar keine Kiwi für mich), läßt es sich ganz gut aushalten hier. Zwar bekomme ich wie gesagt keine Kiwi, wenn sie es auch so ruft, aber dafür immer etwas anderes Leckeres: mal eine Scheibe Gurke, dann eine Haselnuß in Schale, ein Scheibchen getrocknete Banane oder ein Joghurtdrop... Wenn ich dann schnell zuschnappe und mir das Bröckchen sichern will, schreit sie mich an. "NEIN !" heißt es. Warum bietet sie mir es dann erst an?

Aber ich lasse mich nicht ins Bockshorn jagen und probiere es nochmal, diesmal ganz langsam und vorsichtig- nur, damit sie ja nicht wieder anfängt zu schreien. Und siehe da, Riesen lassen sich erziehen: wenn sie sehen, daß wir Ratten Schreien nicht mögen, dann lassen sie es und reden auf einmal in richtig nettem Tonfall zu uns. "Gaaaaanz langsam" sagt sie jetzt und ich kann mir endlich das Leckerchen nehmen. Wurde auch Zeit!

Später:

Diese Riesen arbeiten auch mit allen Tricks: Wieder mal kam die Große ganz dicht an meinen Käfig heran, wer weiß, was die diesmal wollte - etwas Leckeres hatte sie jedenfalls nicht dabei, wie ich riechen konnte. Klare Sache: da wird sofort gefaucht, geplustert und wenn sie es wagt, den Finger in meine Nähe zu bringen... da, da macht sie es schon... AUTSCH!!!! Wie gemein!!! Hat sie mir doch meine eigene Schwanzspitze hingehalten, und ich habe es nicht so schnell bemerkt!! Oh, so was fieses!!!

Typisch Mensch!

Sonntag, 23.4.2000

Gestern Nacht dachte ich mir, daß ich wohl allem Anschein nach doch länger in diesem Käfig bleiben muß, und da habe ich angefangen, ihm mir nach meinen Vorstellungen einzurichten. Menschen haben ja keinen Geschmack in solchen Fragen.

Als Erstes habe ich mal das Haus so umgeschoben, daß ich darum herumlaufen kann. So kann ich nämlich auch auf der Hinterseite des Käfigs gucken, ob sich da was bewegt. Na, und dann die Bequemlichkeit!! Die ganze Nacht mußte ich mich abrackern, bis ich die großen Zeitungsblätter auf der oberen Etage hatte und sie endlich zerkleinern konnte. Die Schnipsel dann in die Heukugel zu schaffen war der geringste Teil.Stöhn!

Morgens, als ich völlig geschafft etwas ausruhen wollte, kam die Riesin an und wollte mich raus locken. Nix is, dachte ich mir, aber da hat sie schon nach mir gegrabscht. Wäre ich von der Nachtschicht nicht so übermüdet gewesen, hätte sie mich nicht gekriegt, aber so...

Ich wurde in einen Pullover gewickelt, daß ich mich kaum noch rühren konnte und dann hat mich die Riesin zugelabert. Zappeln half nichts, und daher hab ich mich schnell beruhigt. Vielleicht lag es auch an dem Tonfall ihrer Stimme, jedenfalls hatte ich bald keine Angst mehr, hielt still – und der Pullover wurde gelüftet. Mißtrauisch blieb ich sitzen, und die Große redete weiter und weiter. Gut, daß sie nicht versuchte, mich anzufassen - das hätte ich ihr aber mit Sicherheit nicht gestattet und die Freiheit zum Beißen genutzt.

Nach langer Zeit, ich hatte von dem Gelaber schon Ohren wie eine Dumbo-Ratte, hat sie mich endlich in den Flur gesetzt, wo ich noch etwas laufen durfte bevor ich schlafen ging.
Am Nachmittag, als ich noch in schönsten Träumen lag, kam die Riesin zurück. Suchte wohl wieder jemanden, mit dem sie reden konnte. Danke, kein Interesse!!! Habe sie nur müde angeblinzelt, da ist sie dann gegangen und hat in so ein komisches schwarzes Ding gesprochen. Menschen sind wirklich äußerst merkwürdig, reden sogar mit toten Gegenständen wenn sie niemand anderen finden!
Als sie endlich fertig war, kam sie zu meinem Käfig und fragte mich, ob ich eine wilde Ratte sei. Wenn die noch mehr so dumme Fragen stellt, dann werde ich wild, da kann sie aber Gift drauf nehmen.

Abends war ich wieder fit, und das war auch gut so.

Als ich schon etwa ¾ Stunde gelaufen war, hörte ich plötzlich ein Geräusch, das sich anhörte wie Rattenfüße auf Teppich. Ganz still blieb ich stehen um mich zu vergewissern. Tatsächlich. Schnell hin!

Da war wie aus dem Nichts ein schwarzes Rattenmädel aufgetaucht!! Ich hätte ja gerne Gesellschaft, aber damit eins klar ist: der Boß bin ich!!! So habe ich die Kleine dann gleich zur Seite gedrückt und mich aufgeplustert.Hat die `ne Angst gehabt! Ich hätte sie schon nicht gleich gefressen, aber sie mußte ja steinerweichend kreischen- obwohl ich sie gar nicht gebissen habe- und sich erbärmlich anstellen. Die Riesin hat dieses Weichei dann genommen ,getröstet und weg gebracht. Dann eben nicht, mit so Zimperliesen kann ich eh nichts anfangen.

Montag, 24.4.2000

Heute Morgen wurde ich wieder mit dem Pullover aus dem Käfig geangelt. Obwohl ich auch wieder große Angst hatte, erinnerte ich mich doch schnell daran, daß mir gestern auch nichts Schlimmes dabei geschehen ist und wurde bald lockerer. Die Riesin nahm dann auch gleich den Pullover weg und hüllte mich nur noch locker damit ein. Das war direkt angenehm diesmal!

Ich habe ihr dann sogar erlaubt, mich etwas zu streicheln und lieb mit mir zu reden. Als es mir schließlich dann doch zu viel wurde und ich begann, unruhig zu werden, durfte ich auch gleich in den Auslauf.

Später, wo ich schlafen gehen sollte, mußte ich erst wieder in den Pullover. Die Riesin schob ihre Hand von hinten an mich heran, so daß ich gar nicht gleich realisierte, daß ich gestreichelt wurde. Auf einmal änderte sich jedoch die Stimme der Großen: sie hörte sich ganz erschrocken an! Immer wieder grabbelte sie mir unter dem Arm herum, sagte " Oh, nein!" und "Bitte nicht" und solche Sachen. Na gut, ich habe da eine kleine, linsengroße Beule, aber das ist doch nicht schlimm! Ich merke sie ja gar nicht, überhaupt kein Grund für so einen Aufstand.

Um sie nicht noch mehr aufzuregen, habe ich, wieder im Käfig, das Leckerchen ganz gnädig und langsam aus ihrer Hand genommen. Hat die sich gefreut! Hat sie glatt getröstet, schien mir. Wie ich schon sagte, Menschen sind höchst merkwürdig!

Dienstag, 25.4.2000

Heute fing mein Tag ziemlich langweilig an. Ich durfte zwar wieder- wie die anderen Ratten hier auch- ½ Std laufen, aber die Große war nicht dabei. Sagte, sie wäre schon spät dran und sie müsse sich " für die Arbeit" fertig machen. Was das nun wohl schon wieder sein mag?? Was kann schöner sein, als mit mir fangen zu spielen und mich ein wenig in die Halsbeuge kuscheln zu lassen?Arbeit muß toll sein- ob ich das oder die auch mal bekomme?

Ich muß sagen, die Riesin hat ein paar schöne Stellen, wo es sehr angenehm ist. Auf der Schulter ist es ja schon nicht schlecht, aber im Pullover gefällt es mir noch viel, viel besser. Na ja, wie gesagt, damit war es heute morgen nichts, doch sollte es am Abend noch eine Menge Aufregung für mich geben. Weil ich das jedoch nicht ahnen konnte, legte ich mich erst mal wieder in meine Heukugel und verschlief den ganzen Tag.

Am Abend war es dann soweit: gegen Ende meiner Laufzeit stieg mir ein Duft nach fremden Ratten in die Nase, aber diesmal richtig frisch! Natürlich lief ich gleich los und suchte die Fremden. Als erstes traf ich auf Wendy.Wir berochen uns gegenseitig, stellten uns kurz vor und entschieden gleichzeitig, daß wir uns nicht leiden mögen. Wir Ratten sind da ja sehr direkt, und so fingen wir gleich an, uns zu prügeln bis die Große uns trennte. Schade, ich hätte die Kleine gerne so richtig aufgemischt!!

Nachdem sich diese Wendy also bei der Riesin schutzsuchend versteckte, fand ich Bambi. Einmal so richtig in Kampfstimmung wollte ich die auch gleich angreifen. Ich borstelte, fauchte und versuchte, Bambi abzudrängen, doch ihr glaubt es nicht: Bambi ignorierte mich völlig und fraß ungerührt weiter! Sowas habe ich auch noch nie erlebt! Ich gab mir richtig Mühe, ihr Angst einzujagen, doch es half alles nichts. Schließlich mußte ich frustriert aufgeben.

Der Nächste, den ich traf, war Yukon. Um den machte ich aber lieber gleich einen großen Bogen- der roch so, als wenn er sich nichts gefallen lassen würde. Sah mir auch aus, als wenn mit diesem großen Huskymann nicht gut Kirschen esssen wäre. Ich lege mich nur mit Ratten an, wo ich eine Chance habe. Also weiter, gucken, ob da noch jemand ist.

Richtig, da flitzt ja noch etwas Schwarzes durch den Raum: Miranda. Mit der konnte ich gar nicht versuchen, Kontakt aufzunehmen, die haute gleich ab.

Also, ich weiß nicht. Ich hoffe, ich muß nicht mit denen zusammen leben. Die sind alle nicht so richtig mein Fall! Werde mal ein Wort mit der Riesin sprechen müssen- nicht, daß die auf dumme Ideen kommt und mich zu denen in den Käfig setzt. Nee, nee, mit denen will ich nichts zu tun haben.

Als Betthupferl gab es heute Ananas:hmmm,schlurf,schlabber-sabber, mjiam!!!

Mittwoch,26.4.2000

Wenn man etwas erreichen möchte, muß man auch mal schleimen. Um also gutes Wetter zu machen (damit ich nicht mit den anderen in einen Käfig komme) habe ich der Großen heute erlaubt, mich auch im Käfig zu berühren und etwas zu streicheln. Was tut man nicht alles... Als die Riesin dann aber versuchte, mich ganz vorsichtig zu umfassen, zog ich doch einen Schlußstrich.So intim sind wir ja dann doch nicht, daß sie mich einfach an den Bauch oder den Rücken fassen darf!! Das verbitte ich mir!

Abends hieß es, daß ich morgen zum Tierarzt bebracht werden würde. Wieso wohl? Ich bin doch gar nicht krank, mir geht es supergut!! Es wird doch nicht... nee, doch nicht wegen dieser kleinen Beule unter meinem Arm, wo die Riesin so einen Aufstand draus gemacht hat??? Wegen der Prügelei mit Fenja vorhin kann es auch nicht sein-die hat mir zwar eine kleine Macke in den Rücken gebissen (ich ihr aber auch, hä hä), aber da hat die Große ja schon Salbe drauf getan. Die Sache ist mir ein Rätsel.

Ach ja, wegen dieser Fenja: die gehört auch zu dieser Rattengruppe, wo ich nicht hin will. Die war nur beim ersten Treffen zu müde und war im Käfig geblieben. Jedenfalls kann ich die auch nicht leiden, die am allerwenigsten.

Als wenn ich nicht schon genug Ärger mit denen gehabt hätte, mußten wir alle diesen Abend auch noch ohne Betthupferl schlafen gehen- die Riesin war nämlich nicht da zur Schlafenszeit. Hat sich nach unserem Auslauf einfach verdrückt. Na gut, sie hat uns wenigstens noch das Licht angelassen bis 22 Uhr so daß wir nicht im Dunkel sitzen mußten, aber es ist trotzdem ganz schön gemein: erst gewöhnt sie uns an das Gute-Nacht-Leckerchen, dann is nix.

Donnerstag,27.4.2000

So schlecht, wie der letzte Tag aufgehört hat, so fing der Neue an. Erst schien ja alles normal, und ich durfte wie immer morgens ½ Std. laufen.Danach hat mich die Große jedoch nicht in mein zu Hause zurückgestzt, sondern in die Transportbox, in der ich hierher gebracht worden bin!

Sollte ich etwa wieder ins Tierheim zurück? Ich bin doch jetzt so lieb zu der Menschin! Ist das vielleich der Fehler- mag sie nur bissige Ratten?? Oder will sie mich nicht mehr, weil ich mich mit dieser Fenja und der anderen geprügelt habe? Bitte nein!! Ich will nicht zurück!

Ich habe mich ganz in die Ecke des Transporters gedrückt und dort in dem Pullover versteckt- vielleicht findet mich die Riesin nachher ja nicht und ich kann wieder mit.

Die Fahrt in dem lauten Ding (ich glaube, die Menschen nennen es "Auto") dauerte nicht lange- wir konnten also nicht zum Tierheim gegangen sein. Puha, war ich erleichtert! Neugierig riskierte ich einen Blick. Eine fremde Riesin kam und hielt so ein komisch dickes, schwanzloses Tier in der Hand, das sollte mich mal begucken, meinte sie. Hat wohl noch nie so etwas Schönes wie mich gesehen! Tjaha, wurde ganz schön eifersüchtig auf meine gute Figur und den langen Schwanz, das (Meer)Schwein, bekam richtig große Augen!

Es wurde dann aber von seiner Riesin schnell in einen anderen Raum gebracht. Nicht lange danach, da kamen die beiden wieder raus und jetzt mußte ich in dieses Zimmer. Was dann passierte, gefiel mir gar nicht:

Eine Riesin fing an, mich unsittlich zu begrabschen! Überall hin fasste sie mir und meine Große hielt mich auch noch fest daß ich mich nicht wehren konnte! Gemein, die sind so viel stärker als ich!
Besonders interessierte sich die Fremde für diesen blöden Knubbel unter meinem Arm. Immer wieder tastete sie daran rum, passte aber gut auf: wenn ich meinen Kopf schnell drehte, zog sie ihre Finger ganz fix weg. Hat wohl doch Respekt vor mir und Angst, daß ich sie beiße- meine Große hat ihr offensichtlich erzählt, wie ich rumteufeln kann, hä hä!

Was die beiden dann erzählten, habe ich nicht so genau verstanden, es fiel öfter der Ausdruck "OP" , aber ich weiß nicht, was das ist und so hörte ich bald nicht mehr zu. Zum Glück dauerte es nicht mehr lange, bis ich wieder in die Box durfte und wir nach Hause fuhren. Mein wohlverdienter Mittagsschlaf wartete auf mich.

Am späten Nachmittag (nach viel Radau und Getöse) stellte die Große einen neuen Käfig neben meinen. Darin daß ein Albinomädchen, das einen recht schlappen Eindruck machte. Wir unterhielten uns so von Käfig zu Käfig und sie erzählte mir, daß sie auch aus einem Tierheim käme (allerdings nicht aus dem, in dem ich war). Ihr Mensch hat sie einfach ausgesetzt, obwohl sie immer lieb zu ihm war! Sie war wohl einige Zeit im Freien gewesen- wie lange genau, wußte sie nicht, nur daß sie dauernd Aggst gehabt hat- und man konnte sehen, daß es ihr nicht so gut gegeangen war. Sie tat mir richtig Leid, wie sie da saß mit den Macken im Schwanz und so abgemagert!

Ich habe der Riesin dann zugerufen, daß sie mich mal zu der Kleinen lassen soll, und man glaubt es nicht: sie holte mich wirklich aus meinem Haus und ich durfte zu Faye!

Ehrlich gesagt, ging mir das jetzt aber doch zu plötzlich und ich stellte vorsichtshalber erstmal meine Haare hoch.Man weiß ja nie- trotz netter Unterhaltung- mit wem man es zu tun bekommt!
Aber Faye schien wirklich ganz nett zu sein und wir unterhielten uns bis spät in die Nacht hinein über unsere schlimme Vergangenheit.

Freitag, 28.4.2000

Nach unserem Morgenauslauf hat uns die Große in meinen alten Käfig gesetzt. Darüber war ich dann ziemlich sauer, denn er ist eigentlich nicht richtig groß genug für zwei. Ich habe ja nichts gegen Faye, aber gleich eine WG mit ihr? Muß nicht sein. So habe ich sie in ihre Höhle gejagt und sie immer angefaucht, wenn sie mal raus wollte. Vor lauter Streß, sie zu bewachen, habe ich kaum ein Auge zutun können!

Entsprechend erschöpft war ich demnach, als wir zum Abendauslauf raus durften. Ich habe Faye alles gezeigt und mich bald darauf in den Turm verzogen: hier brauchte ich sie ja nicht zu bewachen- wo so viel Platz ist, können wir beide ohne Streit zusammen sein.

Nach einem kurzen Nickerchen tummelte ich mich dann doch wieder umher und stellte fest, daß es zu zweit doch viel mehr Spaß macht! Man kann sich freundschaftlich etwas balgen, "Hinterherlaufen" spielen und sich über die schönen Jungs-Gerüche unterhalten.

Als ich sah, wie Faye ohne Angst auf der Riesin herumkletterte, habe ich mich schließlich auch einmal getraut. War gar nicht so schlimm.Die Große hat ganz lieb mit mir gesprochen und ich vergaß meine Furcht fast ganz. (Nicht 100%ig, denn meine Mama hat immer gesagt: "Vertraue keinen Riesen, auch wenn sie noch so nett scheinen!" – ja, und wie es einem gehen kann habe ich ja selbst erlebt).

Ab jetzt komme ich freiwillig zu ihr, aber am Rücken anfassen darf sie mich deswegen noch lange nicht!
 

10.12.2004

12.12.2004

weihnachtstiere

Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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