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Paul

Paul, das Trampeltier

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Am 19. Mai 2005 musste ich schweren Herzens meinen Budges einschläfern lassen. Er lebte leider nur 5 ½ Jahre bei mir, ein Nierenversagen nahm uns die weitere, gemeinsame Zukunft.

Meine Vorliebe für Staff & Co. war schon ein paar Jahre vorher bei Gassigängen im Tierheim entflammt.

Dadurch dass Budges mit anderen Hunden absolut unverträglich war, geriet ich ein bisschen ins Abseits was Besuche im Tierheim anging. Ich verlor auch etwas den Kontakt zu Tierheimleuten. Diese informierte ich aber über die Einschläferung und meinen damit verbundenen Schmerz.

Gerd, den ich schon seit Jahren von dort kannte, überredete mich nur 1 Tag später dazu, ihn ins Tierheim zu begleiten, um mich abzulenken.

Mit roten Augen lief ich durch die Zwingeranlage. Mir fiel ein „Kalb“ auf, welches mir schon auf den Internetseiten aufgefallen war. Paul! Ein, für mich etwas sehr zu groß geratener Hund mit einem noch größeren und dickeren Kopf.

Er wedelte und begrüßte mich. Als er jedoch an mir roch, flippte er vor Freude regelrecht aus. Ich bin bis heute der Meinung, dass er in diesem Moment gerochen hatte, dass ein Platz bei mir frei geworden war.

Ich wohne mit meiner Mutter zusammen. Für sie war klar, dass kein Hund mehr ins Haus kommt. Sie hatte den Verlust auch sehr schwer weggesteckt und hatte die Nase von „Hundedreck“ voll.

Budges war die letzte Zeit „undicht“ gewesen und machte leider fast täglich rein. Als er dies dann auch auf der Couch erledigte, hatte meine Mutter von einem neuen Hund endgültig genug.

Nun wieder zu dem Hund mit dem Bollerkopp. Er war ein Fundhund und ca. 1 ½ Jahre alt, kannte keinerlei Grund- kommandos, hatte dafür aber JEDEN Blödsinn im Kopf.

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Paul´s Art zu spielen war mehr als derb, er wusste nicht wann Schluss ist. Irgendwann hatte man 35 knurrende Kilo am Arm hängen. Er steigerte sich der- maßen in dieses Verhalten hinein, dass Menschen Angst vor ihm bekamen.

Dieses Riesenvieh musste von diesem Verhalten teilweise mit 3 Menschen vom Arm „gepflückt“ werden.

Spätestens als meine Mutter DAS sah, wusste sie, dass dieser Hund schon 3x nicht bei uns einzieht.

Ich fing an mit Paul in die Hundeschule zu gehen. In der 1. Hundeschule waren die Trainer maßlos mit ihm überfordert. Als ich dann feststellen musste, dass sich niemand dafür interessierte, wie ich diesen Hund gebändigt kriege, als er mir an den Armen und Beinen hing, wechselte ich.

Als er sonntags mit bei mir Zuhause war (meine Mutter ist am Wochenende nicht da), stellte ich schnell fest, dass es auch hier erhebliche Probleme geben würde. Er machte alles kaputt, was er ins Maul bekam. Dieser Hund war eine einzige Baustelle. Dazu kam noch ein kaputtes Knie.

Ich bereitete meine Mutter dennoch darauf vor, dass Paul bei uns einziehen würde. Nie würde ich es wagen eine so große Veränderung ohne ihre Zustimmung zu tätigen. In dem Fall schon ;-) Als Paul dann am 03. August 2005 einzog gab es bei uns Zuhause einen Streit wie nie zuvor.

Meine Mutter gab zu verstehen, dass dieser Hund bis zum Abend wieder weg ist. Mein Kommentar dazu war, dass ich dann auch weg bin. So gab ein Wort das Andere...

Am Abend rief ich sie auf der Arbeit an um zu fragen ob wir beide noch so lange bleiben konnten, bis ich eine Wohnung gefunden habe.

Ich hörte Tränen in der Stimme meiner Mutter: „Er war ja ganz friedlich heute Mittag“. Paul und ich sind bis heute geblieben :-)

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In den letzten 3 Jahren musste ich mit Paul viel durchstehen. In meinem Umfeld (auch große Hundefreunde) hat mir jeder versichert, dass sie diesen Hund wieder abgegeben hätten.

Angefangen mit seiner Knie-OP für über 1000,-, bis zu den Erziehungsschwierigkeiten. Bis Juni hat Paul mir tagtäglich mind. ein Geschäft im Haus hinterlassen. Davon was er alles kaputt gemacht hat ganz zu schweigen.

Ich fragte mich oft, ob ich Paul gewachsen bin.

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Doch nur ein halbes Jahr später zog schon Hund Nr. 2 ein, Sheila, eine 10-jährige Bulli-Mix- Hündin. Sheila sollte eigentlich nur eine Sterbestelle bei mir antreten, da sie an Knochenkrebs erkrankt war.

Heute, nach 2 ½ Jahren ist sie noch quietschfidel. Merkwürdigerweise hatten wir hier keinen Haussegen schiefhängen ;-) ich glaube, dass meine Mutter mittlerweile weiß, dass sie hier machtlos ist! [Anmerkung: Wie in der oben verlinkten Geschichte von Sheila zu lesen ist, mußte sie leider am 24.12.2008 erlöst werden... :-( ]

Wir sind alle mittlerweile ein sehr gutes Team geworden und die Zeiten, wo Paul an meinem Arm hängt, haben wir größtenteils überstanden :-)

Immer wieder werde ich mich für gebrauchte Hunde aus dem Tierheim entscheiden, denn mittlerweile sind meine Nerven richtig gut gefestigt ;-) Ich glaub man könnte mir 10 Hunde hinstellen, wenn davon nur ein einziger „einen an der Klatsche hat“, werde ich mich instinktiv für den entscheiden ;-)!!!

Nadine Bender

06.12.2008

08.12.2008


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