Ein Herz aus Gold...
Vor einem Jahr wurde die Tierschützerin Luigia Parco (Italien/Apulien) von Bauern gerufen, die eine Hündin in den Feldern entdeckt hatten.
Ihre Rettungaktion kam in letzter Sekunde. Die Hündin konnte sich noch kaum auf den Beinen halten. Bei über 40 Grad streifte sie schon wochenlang ohne Nahrung durch die Plantagen.
Bella, so heißt sie nun, wurde als Gebärmaschine missbraucht, war schwer an Räude erkrankt und wurde ausgesetzt, als man ihrer überdrüssig war.
Die Retter brachten sie in das städtische Canile (Tierheim) das unter der Führung der Tierschützerin aufgeblüht war. Hier bekam sie Medikamente, Futter und Zuwendung. Die bis auf die Knochen abgemagerte und fellose Boxerin entwickelte sich prächtig.
Dann kam ein Schicksalsschlag der so unfassbar scheint: Luigia Parco durfte das Canilie nicht länger bewirtschaften, andere Betreiber bewarben sich um das Canile und bekamen den Zuschlag. Luigias private Auffangstation Oasi Nuova Vita war noch nicht bereit für so viele neue Bewohner und so musste sie viele Hunde zurücklassen, mit dem Versprechen sie so schnell wie möglich aufzunehmen. Es war November.
Ende Januar bot sich für die Retter ein Bild des Schreckens. Der Betreiber hatte aus Herzlosigkeit, Habgier und Desinteresse nicht für die nötige Futter gesorgt. Nur noch wenige Tage hätte sie überlebt. Entkräftet und mit leeren Blick trugen die Tierschützer Bella aus ihrem Zwinger.
Aufgrund dieser Bilder und dem Video ihrer Rettung machte ich mich im März auf den Weg nach Apulien. Dort besuchte das Oasi Nuovo Vita und traf auf ein wunderschönes und lebhaftes Boxer- mädchen. Schnaufend begrüßte sie uns in einem Rudel von 60 Hunden direkt am Tor.
Mein Kampf um Bella dauerte 4 Monate. Sinnlose und widersprüchliche Gesetze verhinderten ihre Ausreise.
Am 25.07.15 begann ihr neues Leben in unserer Familie.
Bella ist schön. Wir sehen keine hängenden Zitzen, keine kahlen Stellen durch ihre Leishmaniose und keine krummen Beine.
Wir sehen ein Herz aus Gold.
Die Bestie Mensch hat sie ausgesetzt, missbraucht und zweimal den Hungertod nahe gebracht, aber ihr schöne Seele konnten sie nicht brechen.
Oft spüre ich ihre Traurigkeit und Todesangst, aber sie will leben.
Ich versprach ihr ein tolles Leben und ich gebe mein Bestes. Ehrenwort!
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