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Aljischa & Jeannie

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Als ich Alischa im Dezember 2007 zu mir holte, hatte ich bereits einen Hund, einen blinden, alten Rüden, der mittlerweile leider verstorben ist.

Da ich ein Hundenarr bin und schon immer davon träumte, mit Hunden zu leben, konnte ich noch einem Hund ein Zuhause schenken, da es meine finanzielle Situation nun zuließ. Auf der Suche nach der ärmsten Socke und dem größten Notfall wurde ich zwar nicht über couch gesucht auf diese hündin aufmerksam, sondern über das örtliche Tierheim.

Wie so oft schaue ich regelmäßig auf die Homepages vieler Tierheime, nicht nur im Umkreis und so sah ich Alischa, die gleich auf der Startseite als Notfall eingestellt war.

Schon auf dem Bild sah man ihr das Elend an...trübe Augen, ein Blick, der alles sagt...dieser Hund hatte abgeschlossen, ihre Lebensgeister waren sonstwo. Dabei war sie zu dem Zeitpunkt gerade mal 2 Monate im Tierheim. Dort wurde sie so abgemagert abgegeben, wie ich sie schließlich übernommen habe.

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Über ihre Geschichte weiß ich nicht viel. Im Tierheim erzählte man mir, dass ihr Frauchen, wohl eine ältere Dame, verstorben ist und man Alischa so lange in der Verwandschaft rumreichte, bis schließlich keiner mehr Lust auf sie hatte (denn dass man  sich nicht groß um sie gekümmert hat und sie vermutlich sogar draußen gehalten wurde, war offensichtlich) und sie gnädigerweise ins Tierheim verfrachtet wurde.

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Dort suchte man aufgrund ihres mehr als schlechten Zustandes dringend eine Pflegestelle. Außer mir meldete sich keiner...traurig, denn Alischa ist ein absolut problemloser Hund, brav, ruhig, freundlich, kann alleine bleiben.

Nun gut, am 14. Dezember 2007 holte ich sie im Tierheim ab...morgens habe ich beschlossen, sie zu mir zu nehmen, abends war ich bereits mit ihr zu Hause...es war eine absolut spontane Entscheidung, aber ich habe es nie bereut und dieser Hunde hatte vor allem eins nicht: Zeit!

Als ich sie sah, war ich sehr schockiert...sie war klapperdürr, jede Rippe war sichtbar, sie machte wirklich einen elendigen Eindruck. Man sagte mir im Tierheim, dass sie sich regelmäßig erbricht und deshalb Tabletten bekommt. Es wurden alle möglichen Untersuchungen durchgeführt, doch ohne besonderen Befund.

Warum ihr Zustand so mies war und sie sich ständig erbrach, war und bleibt ein Rätsel. Mich störte nichts, ich war entschlossen, dieser Hündin ein Zuhause zu schenken...Hauptsache, sie stirbt nicht im Tierheim...das war alles, was für mich zählte.

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Zu ihrem Alter: Das Tierheimpersonal meinte, sie ist 12 (also mittlerweile 13), aber um ehrlich zu sein denke ich, dass sie wesentlich älter ist...einfach aufgrund ihres Zustandes und ihres Verhaltens...sie wirkt wie ein Methusalem, eine alte, betagte Dame!

Mir ist es letztendlich egal, wie alt sie ist und ob sie noch 2 Monate oder 1 Jahr vor sich hat...sie ist raus aus dem Tierheim, dort hätte sie außer mir keine Chance gehabt...es ist nicht wichtig, wie alt sie ist...aber ich habe das Gefühl, dass sie älter ist als 13. Nun, es sei ihr mehr als gegönnt, dieser Malinoismischlingshündin!

Das mit dem Erbrechen war so eine Sache...das erste Mal hat sie sich bereits im Auto auf der Heimfahrt erleichtert. Bis zum nächsten Morgen hat sie sich dann noch 3 mal erbrochen und so ging es die ersten Tage weiter...Erbrechen und blutiger Durchfall wechselten sich ab. Auch auf den Durchfall wurde ich aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis, dass man auch dafür keine Ursache feststellen konnte.

Also bin ich mit Alischa schleunigst zu einer Tierheilpraktikerin und der Erfolg gibt jedem Skeptiker recht: Alischa war wie ausgewechselt!

Selbst wer nicht an Reiki und Homöopathie "glaubt", für Alischa war das die Rettung. Mittlerweile ist sie zwar nocht betagter und ruhiger als am Anfang, aber solange sie noch Lebensqualität hat, wird nicht an einschläfern gedacht.

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Mal hat sie gute Tage, dann geht sie bei jedem Spaziergang mit, an den schlechten hat sie dazu keine Lust, aber die schlechten Tage halten zum Glück bisher nicht allzu lange an und sie fängt sich immer wieder, so dass es noch Hoffnung gibt.

Das mit dem Durchfall hat sich nach der Tierheil- praktikerbehandlung gelegt, nur das mit dem Erbrechen kommt immer mal wieder vor, wobei sie oft auch nur Schleim und kein Futter erbricht.

Alischa ist einfach ein alter Hund und die Leute schauen mich auf der Straße mehr als merkwürdig an und ich wurde auch schon angesprochen, warum sie denn so dünn und schlimm aussieht...

Tja, das sind aber nicht die Leute, die den ganzen Tag hinter ihr herputzen, sie päppeln und machen und tun... Die Leute sehen nur, was NICHT ist, aber sie sehen nicht, wie viel man überhaupt investieren muss, damit sie nicht NOCH schlimmer aussieht...

Für mich ist es schon ein Erfolg, wenn sie nicht mehr abnimmt... Dass sie jemals eine gesunde Figur haben wird, von dem Traum habe ich mich verabschiedet...sie ist alt und dünn...aber es geht ihr einigermaßen gut.

Am Anfang ist sie sogar noch richtig über die Felder getobt, wie ein junger Hund... Da waren die Lebensgeister auf einmal wieder da...sie hat zwar nach wie vor ihre "verrückten 5 Minuten", aber sie sind selten und wirklich kurz geworden...

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Aber sie strahlt immer noch so viel Würde und Demut aus, dass es mich manchmal umhaut.

 Mit Alischa kann ich keinen Schönheits- wettbewerb gewinnen, aber darauf kam es mir auch noch nie an...für uns beide ist der größte Erfolg, wenn die Lebensqualität noch ein Weilchen erhalten werden kann...das Ende ist abzusehen, doch kampflos wird nicht aufgegeben.

Jedesmal, wenn ich denke, die schlechten Tage hören nicht mehr auf, geht es eines Morgens doch wieder bergauf, gerade so, als wollte sie sagen "Hey Frauchen, WEN willst du einschläfern lassen? Mich? Na ganz bestimmt nicht!"

Alischa ist auf ihre ganz eigene Weise einmalig und ich bin für jeden glücklichen Moment mit ihr dankbar...jedes Schwanzwedeln von ihr ist wie Sonnenschein im Winter für mich...

Alischa hat mich gelehrt, dass es nicht auf die Tage ankommt, sondern auf die unvergesslichen Momente.

Mir war klar, dass ich sie nicht lange haben werden, als ich sie holte...gerade deshalb wollte ich viele schöne Erinnerungen mit ihr sammeln...mittlerweile ist sie ein Jahr bei mir...länger als ich je zu hoffen gewagt habe!

Sie hat mich als Mensch unheimlich reich gemacht und ich würde die Zeit mit ihr nicht missen wollen! Ihre innere Schönheit und ihr Alter faszinieren mich immer wieder neu..

Danke für alles mein Mädchen!!!

Im Juli 2007 sollte sich dann noch ein tierischer Zuwachs ankündigen. Mit Freunden starteten wir eine Hilfsaktion für ein Tierheim in Kroatien, genauer gesagt in Benkovac.

Dort herrschen katastrophale und unvorstellbare Zustände, es wurde in Boulevardmagazinen im Fernsehen darüber berichtet, u.a. Brisant. Das Tierheim hatte kein Futter, die Tiere waren unversorgt, die Sonne brannte vom Himmel, die Tiere hatten keinen Schutz, manche starben, keiner kümmerte sich darum.

Also fuhren wir, 4 Frauen, runter nach Benkovac, um Hunde zu holen und sie in Deutschland zu vermitteln. Und so kam ich zu meiner kleinen bezaubernden Jeannie.

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ie ist eine Kroatin und sie hat die Hölle hinter sich! Ich hab gesehen, wo sie herkommt...überall Hundeausscheidungen, Hunde an Ketten, Dreck, Lärm, trächtige Hündinnen...es treibt jedem normalen Menschen die Tränen in die Augen und die Wut in den Bauch!

Jeannie ist eine, die Glück hatte...sie wurde gerettet. Doch es sind immer noch viel zu viele Hunde dort unten in dieser Hundehölle. Sie haben zwar mittlerweile auch Hütten und Decken bekommen, aber in Kroatien sind Tiere nichts wert...so werden vermutlich auch immer wieder Hunde aus dem Tierheim genommen, um andere Hunde an ihnen für Hundekämpfe auszubilden. Es ist so schlimm, dass man schlaflose Nächte bekommt.

Und Jeannie kommt von genau dort. Sie ist einfach nur ein absolut liebenswerter Hund...sie ist bezaubernd, alle finden sie süß, sie ist einfach nur lieb! Sie  bellt zwar an der Leine immer ganz giftig andere Hunde an, aber eigentlich ist sie sehr verträglich, in Kroatien blieb ihr auch nichts anderes übrig, als sich zu arrangieren.

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Jeannie schläft bei Frauchen im Bett, freut sich unsterblich, wenn ich heimkomme, da wackelt der ganze Hunde vor Freude und das Schwänzchen wedelt wild  vor sich hin...

Jeannie ist ein Traumhund, lieb, brav, unkompliziert...wenn alle Hunde so wären, würde sich jeder um solch ein Tier reißen. Ich weiß zu schätzen, was ich an ihr habe, aber auch wenn ich unendlich dankbar bin, dass sie es nun gut hat, lässt mich die Sorge um die Hunde, die noch dort sind, verrückt werden.

Es ist so wichtig, dass Auslandstierschutz betrieben wird.

Jeannie war vom ersten Tag an stubenrein, ist sehr verfressen und rast wie Daniel Düsentrieb umher, wenn sie beim Spaziergang über die Wiese tobt.

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Sie hat übrigens einen kleinen Überbiss und sieht deshalb so aus, als ob sie lacht. Für micht ist das kein Schönheitsfehler, sondern etwas, dass zu ihr gehört... Und um ehrlich zu sein, denke ich überhaupt nicht mehr daran, es ist Zufall, dass mir das jetzt gerade noch eingefallen ist.

Jeannie, du kleiner, schwarzer Wirbelwind...für dich hat die kroatische Hölle ein Ende!

Bisher erfreut sich Jeannie bester Gesundheit, wie alt sie ist, werde ich nie erfahren...aber ich wünsche mir noch ganz viele schöne Jahre mit ihr!

Das war die Geschichte von Alischa und Jeannie...2 Hundeleben mehr, die gerettet wurden!

03.12.2008

05.12.2008


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