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Joschi

Was Du liebst, lass frei...

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Mein Joschi oder alias Oppa Schorsch, mein erster eigener Hund.
Er lebt heute nicht mehr bei mir, aber trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass es eine Happy End-Geschichte ist.

Es war im Herbst 2007; das Studium ging dem Ende zu und endlich, endlich waren die Umstände so, dass ein eigener Hund einziehen konnte.

Natürlich sollte es ein „gebrauchter“ werden, einen nicht so ganz einfachen, der es nicht so leicht hat, hatte ich doch als junges Mädchen viele Jahre im Tierheim gearbeitet. So durchforstete ich unendlich viele Internetseiten, ging in die örtlichen Tierheime und irgendwie machte es nicht „klick“.

Er/sie sollte kein Welpe aber jung sein, sportlich und keine Labbi-„ich lieb sie alle“- Persönlichkeit sein.
Und dann sah ich Joschi  auf Couch Gesucht und er zauberte ein Lächeln in mein Gesicht.

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Eigentlich gar nicht mein Beuteschema, doch er sah so einzigartig aus. Aber als ich sah, dass er am anderen Ende von Deutschland in einem Tierheim saß, verwarf ich den Gedanken erst wieder und suchte weiter...
Doch der Kerl ging mir nicht aus dem Kopf. So wurde gemailt, telefoniert, ein Hotelzimmer im schönen Kronach gebucht und sich auf die Reise gemacht.

Und wie sollte es anders sein; er ist natürlich mit uns nach Hause gefahren!
Ich kann nicht beschreiben wie glücklich ich war, mein erster eigener Hund. Seit ich 10 Jahre alt war wollte ich nichts mehr als einen eigenen Hund und nun war mein Traum Wirklichkeit.

Er war anfangs extrem ängstlich und unsicher und mit fremden Menschen gar nicht einfach zu händeln, aber zu uns war er ein unsagbar lieber Kerl.

Ich war natürlich voller Tatendrang, wollte stundenlang spazieren gehen, Hundesport mit ihm machen. aber je mehr er bei uns „ankam“ um so weniger wollte er Bespaßung. Ein 15 Monate alter Hund, der fast nie Lust hatte auf spannende Aktivitäten...

Die Rentner die mich bei unseren Spaziergängen überholten fragten mich "Och, wie alt ist er denn schon?"
Mit zerknirschtem Gesicht sagte ich "15"…. Die Leute nickten verständnisvoll und ich sagte... "Monate".

So hatte ich mir das nicht vorgestellt und ich war traurig und machte mir Sorgen, was mit ihm nicht stimmen könnte.

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Ich brachte ihn zum Tierarzt, aber er war organisch gesund. Also ging es weiter zur Verhaltenstherapeutin in der Hoffnung, dass man ihm psychisch helfen konnte, mehr aus sich herauszukommen; mit Bachblüten etc. Aber auch das schlug fehl... Er war, wie er nun mal war.

Kleine Tricks lernte er gerne, aber wurde schnell müde. Am liebsten lag er im Garten und ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen und hielt Ausschau nach dem verhassten Postboten oder Rollerfahrern, wo er dann doch mal kurzzeitig aktiv wurde. Abends liebte er es auf dem Sofa zu kuscheln und „Pfötchen zu halten“.

Nun stand ich da mit meinem Talent und Tatendrang und einem jungen, angeblichen Border-Collie-Mix, der keinen Bock auf Action hatte. So begann ich, nach einem Zweithund zu suchen und fand ihn auch im Internet. Einen „gebrauchten “ jungen Aussie-Rüden mit dem sich Joschi auf Anhieb gut verstand und sogar richtig spielte.

Das Glück hielt nicht lange, denn nach und nach stellte sich heraus, dass die Zwei doch so gar nicht zueinander passten und sich nach Klärung der Rangordnung konsequent ignorierten oder sich in die Haare bekamen, weil der Aussie extrem rücksichtslos zu Joschi war und ihn auch gerne als Prellbock benutzte.
Es war traurig, dass die Beiden sich so gar nicht leiden konnten. Hatte ich doch gehofft, dass auch Joschi davon profitieren würde.

Es war auch schwierig, zwei zwar gleichaltrigen aber so unterschiedlichen Hunden gerecht zu werden, aber mein Freund war immer für Joschi da, wenn ich mit dem Aussie unterwegs war, und eigentlich war Joschi auch eher ein „Herrchen-Hund“.

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Dann kam es zu einer Trennung und ich musste mit zwei Hunden eine neue Wohnung finden und wusste, dass kein großes Haus mit Garten werden würde und Joschi absolut kein Stadthund war.
Er war mein erster eigener Hund und der Gedanke, ihn abzugeben, schien mir unerträglich. Und doch wusste ich, dass ich es nicht alleine mit beiden schaffen würde, ohne dass wir alle Drei darunter litten.

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Manchmal hat man aber auch Glück, auch wenn das Leben einem sonst nicht gut gesonnen ist, und ich fand durch Zufall zwei wunderbare Menschen, die gute Bedingungen für den nicht ganz einfachen Joschi boten, der immer noch keine Männer und Kinder mochte.
Die ihn erstmal zur Pflege aufnahmen, um mir Zeit zu geben, mein Leben neu zu ordnen.

Und auch wenn er mir fehlte, musste ich einsehen, dass es so besser war, und ich hatte das Gefühl, dass sie diesen speziellen Hund so liebten wie er war. Schließlich bot ich ihnen mit zwei weinenden Augen an,  Joschi zu behalten.

Ich zog nur wenige Kilometer weiter in meine neue Wohnung und bekam die Möglichkeit, ihn immer zu besuchen, wann ich mochte. Und nach und nach merkte ich, wie glücklich er dort war, Einzelhund zu sein und keine Erwartungen mehr erfüllen zu müssen. Er freut sich immer ganz doll, mich zu sehen, aber noch mehr freut er sich, dann auch wieder nach Hause zu kommen.

Ich habe auch heute noch guten Kontakt zu seinen neuen Besitzern. Ich kann ihn, wann immer mir danach ist, besuchen und knuddeln und das ist es, was es mir so viel leichter gemacht hat. Und doch gibt es Momente, in denen ich  noch sehr traurig bin, weil er mir so unsagbar fehlt, aber für ihn war es die beste Entscheidung.

Deswegen habe ich heute auch ein lachendes Auge, wenn ich an ihn und an unsere gemeinsame Zeit denke. Und er wird immer ein Teil von mir bleiben, denn wer könnte seinen ersten eigenen Hund vergessen...

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In Liebe an meinen Oppa Schorsch!

02.12.2013

04.12.2013


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Oder einen Gutschein über einen Tierheimbesuch im neuen Jahr!

Niemals ein Tier verschenken, ohne zuvor gefragt zu haben, ob es erwünscht ist!!
Und niemals ein Tier für jemand anderen aussuchen - Die “Chemie” muss stimmen!

Eltern sollten sich immer bewusst sein, dass SIE die letztendliche Verantwortung für ein Tier haben und nicht das Kind - Egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen und egal, was man vorher sagt!!

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